Zusammenfassung
Die Betreuung der Schwangerschaft und Wahl des Geburtsmodus bei schwangeren Frauen
mit Status nach Blasenekstrophie kann für den Geburtshelfer zahlrekhe Fragen aufwerfen,
da eine veränderte Anatomie des Beckenbodens, die Erhaltung des Kontinenzmechanismus
und die Möglichkeit kindlicher Einstellungsanomalien erwartet werden müssen. Anhand
eines Fallbeispiels einer 24jährigen I-Gravida und einer Literaturübersrcht werden
häufige Komplikationen während der Schwangerschaft und unter der Geburt beschrieben,
dies unter Berücksichtigung vorgängiger rekonstruktiver Eingriffe am Beckenboden,
der Bauchwand und im Urogenitalbereich. Häufige Risiken während der Schwangerschaft
sind Infektionen der oberen und unteren Hamwege sowie ein Uterusprolaps. Die Wahl
des Geburtsmodus wird in der Literatur nicht einheitlich beurteilt und die Empfehlungen
variieren zwischen einer Sektioindikation nur aus fetalen Gründen bis zu einer generellen
Sektioempfehlung, einige Autoren macfien ihre Empfehlung abhängig vom Operationsverfahren,
welches zur Therapie der Blasenekstrophie angewandt wurde. Wir geben zur Erhaltung
des Kontinenzapparates der primären Sektio den Vorzug.
Abstract
Patients after exstrophy of the bladder may present with multiple problems during
pregnancy and childbirth. Pelvic floor anatomy may be changed. Frequent complications
during pregnancy include prolapse and upper and lower urinary tract infections resulting
in premature birth. Birth per vaginam may cause urinary or faecal incontinence. Cesarean
section increases the risk of surgical injuries due to adhesions. Depanding on previous
operations recommendations for obstetric management differ. Some authors prefer Cesarean
section for all patients, others recommend a Cesarean section only For patients with
prolapse and previous ureteric bowel implantions. Some publications suggest Cesarean
section only for fetal reasons. Overall we prefer an elective Cesaren section for
patients who underwent a reconstructive operation after bladder exstrophy mainly to
prevent incontinence. Furthermore, an emergency Cesaren section couId be difficult
with regard to the changed anatomical situation and should be avoided.